Wenn du springst, fang ich dich.

Der Hase saß am Rand einer Lichtung,
die Pfoten dicht an den Bauch gedrückt,
die Ohren wie zwei Fragezeichen in die Nacht gestreckt.
Der Fuchs lag daneben, halb eingerollt,
die Schnauze auf dem weichen Gras,
seine Augen funkelten wie Glut im Dunkeln.
„Hörst du das?“ fragte der Hase.
„Was denn?“ murmelte der Fuchs,
ohne die Augen zu öffnen.
„Die Nacht. Sie sagt, dass ich weglaufen sollte.“
Der Fuchs blinzelte und gähnte.
„Ach, sie redet viel, diese Nacht.
Bleib lieber hier.“
Der Hase rückte näher,
so nah, dass sein Herz fast gegen die Pfote des Fuchses pochte.
„Und wenn ich doch davon springe?“
Der Fuchs lächelte, so wie nur Füchse lächeln können.
„Dann fang ich dich. Jedes Mal.“
Der Wind strich sanft durch die Bäume,
die Sterne hingen wie leise Versprechen zwischen den Zweigen.
Der Hase seufzte,
legte seinen Kopf an den warmen Pelz des Fuchses
und murmelte in den Schlaf:
„Gut, dass du da bist.“
Der Fuchs nickte,
schloss die Augen wieder
und ließ die Nacht reden,
bis sie müde wurde.
Manchmal ist Vertrauen nur ein Sprung ins weiche Fell des Anderen.
– FUCHS & HASE