Mondblumen im Haar.

Wenn die Nacht kommt, wird alles leise.
Selbst deine lautesten Gedanken hocken plötzlich wie kleine, zahme Vögel
auf dem Sims deiner Stirn –
sie flattern nicht mehr, sie lauschen.

Du liegst da, während irgendwo in dir
die Uhren rückwärts ticken.
Zurück in ein Land,
in dem kein Wecker klingelt,
kein Morgen drängt,
kein Muss dich beugt.


Hier nimmt der Traum dich an die Hand.
Er streift deine Sorgen ab wie zu enge Kleider,
legt dir silberne Geschichten ins Haar,
flüstert dir Sternennamen zu,
die du längst vergessen hast.

Du wanderst über weiche Wege aus Schatten,
die Mondblumen öffnen sich dir wie schüchterne Geheimnisse.
Vielleicht weinst du.
Vielleicht lachst du.
Vielleicht wirst du zu dem,
was du am Tag nie sein darfst.


Die Nacht kennt dein Herz besser als jeder Tag.
Sie urteilt nicht, sie fragt nicht,
sie wartet nur –
mit offenen Armen,
mit offenen Räumen,
mit offenen Träumen.

Und während du sinkst,
steigen deine Wünsche auf –
wie zarte Laternen,
die sich dem ersten Schimmer des Morgens entziehen,
um dort zu bleiben,
wo alles möglich ist.

Schlaf, Liebes.
Es gibt nichts zu verlieren,
nur dich selbst zu finden.

Es gibt Nächte, die dich erinnern, wer du im Dunkeln wirklich bist.
– TRAUMSEGLER

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert