Die Bank am Rand der Wiese.

Es war nur eine zerschlissene Bank.
Windschief. Moosbewachsen.
Mit Nägeln, die sich langsam aus dem Holz zogen wie Gedanken aus einem alten Kopf.
Doch wer sich setzte,
hörte plötzlich mehr.
Die Bank stand am Rand einer Wiese.
Nicht mittendrin. Nicht im Mittelpunkt.
Sondern dort, wo der Weg müde wird und das Licht weicher fällt.
Einmal saß dort ein Mann.
Er sprach nicht viel.
Doch seine Augen blieben lange auf der Weite ruhen.
Dann streichelte er mit der Hand über das rissige Holz und flüsterte:
„Hier traf ich sie zum ersten Mal barfuß.“
Später kam ein Mädchen.
Sie legte ein Notizbuch neben sich und zeichnete das Summen der Bienen.
Nicht in Linien –
in Worten.
Dann kam ein Kind.
Frohgemut.
Es sprang, lachte, pustete einen Löwenzahn fort –
und rief:
„Ich wünsche mir, dass es hier nie aufhört nach Sommer zu duften.“
Und die Bank?
Sie sprach nicht.
Aber sie bewahrte.
Die Wärme der Haut.
Den Abdruck der Gedanken.
Den Duft nach Gras, Erde und gelebter Zeit.
Denn manchmal,
braucht es nur ein wenig Holz,
ein bisschen Licht
und ein stilles Plätzchen –
um zu spüren,
dass das Leben genau hier ist.
Nicht später. Nicht woanders.
Jetzt.
Die Welt heilt sich,
wenn wir still genug sind,
sie wieder wahr zu nehmen.
– LAND & LICHT