Der Weg durch die Dornen.

Der Hase saß am Rand der Lichtung.

Er war klein geworden. Nicht im Körper – aber im Mut.
Die Welt hatte ihn gestoßen, zu oft.

Seine Pfoten waren zerkratzt von Wegen, die andere leichtfüßig gingen.
Und tief in seinem Bauch wohnte nun etwas, das „Misstrauen“ hieß.


Der Fuchs sah ihn lange an.
Er sagte nichts.
Denn der Fuchs wusste:
Worte sind wie Blätter – sie helfen nur, wenn der Wind sie richtig trägt.

„Ich weiß nicht, ob ich nochmal laufen kann“, flüsterte der Hase schließlich.
„Was, wenn wieder Dornen kommen? Was, wenn ich falle? Was, wenn du gehst?“


Der Fuchs trat näher. Seine Augen funkelten nicht – sie leuchteten warm.
„Dann gehst du langsam.
Und wenn du fällst, falle ich mit dir.
Und wenn ich gehen müsste –
würde ich dich zuerst in mein Herz legen.
Damit du bleibst, auch wenn ich fort bin.“


Der Hase sagte lange nichts.
Dann stellte er sich auf wackelige Beine.
Der Weg war schmal. Und voller Dornen.
Aber diesmal ging er nicht allein.

Vertrauen ist kein Mut.
Vertrauen ist das Erinnern an Liebe –
auch wenn der Weg weh tut.
– FUCHS & HASE

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